Klassenbezogene Netzwerkadressen (classful)
Unter dieser Bezeichnung versteht man das unterteilen des IPv4-Adressbereiches in Teilnetze für verschiedene Nutzer. Von der Netzklasse konnte die Größe eines Netzes abgeleitet werden. Dies ist von wichtig beim Routing, denn der Router muss wissen ob sich die Ziel-IP im eigenen Netz befindet oder in einem fremden Netz.
Klassenbezogene Netzwerkadressen sind heutzutage kaum noch von Relevanz.
Übersicht der klassenbezogenen Adressen:
Klasse | Führende Bits im 1. Oktett |
Bits der Subnetzmaske | Bits der Hosts | Anzahl der Netzwerke | Anzahl der Host-Adressen | Beginn Adressraum | Ende Adressraum | Subnetzmaske |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klasse A | 0 | 8 | 24 | 128 | 16.777.216 | 0.0.0.0 | 127.255.255.255 | 255.0.0.0 |
Klasse B | 10 | 16 | 16 | 16.384 | 65.536 | 128.0.0.0 | 191.255.255.255 | 255.255.0.0 |
Klasse C | 110 | 24 | 8 | 2.097.152 | 256 | 192.0.0.0 | 223.255.255.255 | 255.255.255.0 |
Klasse D (multicast) | 1110 | – | – | – | – | 224.0.0.0 | 239.255.255.255 | – |
Klasse E (reserviert) | 1111 | – | – | – | – | 240.0.0.0 | 255.255.255.255 | – |
In einem klassenbezognen Routing-Protokoll kann die Subnetzmaske nicht geändert werden.
Klassenlose Netzwerkadressen (classless)
CIDR
Im Jahr 1992 wuchs die Sorge über das explosionsartige Wachstum des Internets und die beschränkte Skalierbarkeit der Internet-Routing-Tabellen. Man befürchtete, dass der 32 Bits umfassende IPv4-Adressraum sich dem Ende näherte. Grund hierfür war, dass viele Firmen einen IP-Adressraum beantragten und eine vollständige Netzwerkadresse zugewiesen bekamen – entweder Klasse-B-Adresse mit 65.534 Hostadressen oder eine kleine Klasse-C-Adresse mit 254 Hostadressen. Eine wesentliche Ursache war das Fehlen von Felxibilität. Es gab keine Klasse für mittelgroße Unternehmen, die wesentlich mehr als 254 Hostadressen aber weniger als 65.534 Host-Adressen benötigten.
Daraufhin wurde im Jahre 1993 das klassenlose domänenübergreifende Routing (CIDR) eingeführt.
- effizientere Nutzung des IPv4-Adressraums
- Zusammenfassung von Präfixen zur Verringerung der Größe der Routing-Tabellen
Klassenbezogene Routing-Protokolle können keine Supernetzrouten senden, weil der empfangende Router die klassenbezogene Default-Maske auf die Netzwerkadresse im Routing-Update anwenden wird. Das heißt wird eine 172.24.12.0 / 16 an den Router übermittelt, würde er 172.16.0.0 / 16 in seine Routing-Tabelle eintragen.
VLSM
Wenn eine Netzwerkadresse in Subnetze unterteilt wird, können diese Subnetze weiter unterteilt werden.
Dabei wird die Subnetzmaske in binärer Schreibweise umgerechnet und anhand der Bits zwischen Adressbereich und Hostanteil unterschieden.
Struktur der klassenbezogenen IPv4-Adressen:
1. Oktett | 2. Oktett | 3. Oktett | 4. Oktett | Subnetzmaske | |
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Klasse A | Netzwerk | Host | Host | Host | 255.0.0.0 oder /8 |
Klasse B | Netzwerk | Netzwerk | Host | Host | 255.255.0.0 oder /16 |
Klasse C | Netzwerk | Netzwerk | Netzwerk | Host | 255.255.255.0 oder /24 |
Netzbits und Hostbits wurden in RFC 790 spezifiert. Die obere Tabelle zeigt, wie die Subnetzmaske eines Netzwerkes basierend auf seiner Klasse bestimmt wird.
Weiter geht es mit dem Berechnen von CIDR und VLSM.